Sonntag, 22. September 2024

Emotional nicht verfügbar

Genau wie mein Vater bist du emotional nicht verfügbar. Was habe ich gelitten, als Du Ende 2022 von mir gegangen bist. Mir steigen immernoch sofort die Tränen in die Augen. So eine schöne Liebe, die wir hatten, so tief berührt hast du mich und dann kam der Verlust, der mich in die totale Hilflosigkeit getrieben hat. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen, mich nicht um mein Kind kümmern, ich konnte meinen Alltag nicht bewältigen. Der Verlust der Liebe, wie ich sie mir immer gewünscht hatte, war eingetreten.

Und dann war ich allein.
Und das Leben ging weiter.

Ich gewöhnte mich an ein Leben allein, irgendwann fand ich es sogar gut. Ich hab mir selbst gut getan. Das nennt man Selbstliebe. Ich ass gut, ich machte Sport, Yoga, meditierte, es kamen neue Freunde in mein Leben. Ich konnte tiefe Freude empfinden.

Es kam der Zeitpunkt, an dem ich verstanden habe, dass ich dich überwunden habe. Ich akzeptierte den Schmerz, den der Verlust dieser schönen Liebe mit sich brachte. Ich akzeptierte es nin meinem tiefen Innern. Und so konnte ich weitermachen.

Und als ich dich ganz gehen lassen wollte, kamst du zurück. Die ganze Liebe, die ganze Verbundenheit. Alles war wieder auf dem Parkett und wir tanzten ein paar Monate.

Und dann kamen auch direkt wieder die ganzen Probleme. Nur eines hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr dieselbe bedürfte Person, wie ich sie damals war.

Ich habe verstanden, dass ich ganz gut alleine Leben kann. Dass es mir gut geht, ich mir selbst die Nahrung geben kann, die ich brauche. nIch kann meine Miete alleine zahlen, mein Haus mit Leben und Liebe füllen. Ich kann dafür sorgen, dass es mir und meiner Tochter gut geht.

Das ist eine wahnsinns Erkenntnis.

In den letzten Wochen habe ich wieder um Deine Liebe gebettelt. Ich habe diskutiert, mich gewunden, nicht bereit, gleich alles wieder aufzugeben, was wir uns erneut erarbeitet haben. Ich weiss, dass du mich liebst, aber ich sehe auch, dass du es mir nicht zeigen kannst. Deine Muster besitzen dich. Du bist in Dich gekehrt, still, autoaggressiv, passiv aggressiv. Du kannst nicht über deine Gefühle sprechen, nicht über dein Leben und deine Ziele. Du hast keine Träume, Wünsche, Reiseziele, kaum soziale Kontakte. Von aussen denkt man, es liegt eine Zange um dich herum, die dich ganz fest im Griff hat.

Das tut mir aus tiefstem Herzen leid.
Es ist furchtbar das zu sehen.
Aber das ist Deins, ich lasse es bei dir.
So gut es geht, es fällt mir nicht leicht.

Das Leben ist eine Königsdisziplin.
Zuerst habe ich die Süchte sein gelassen, weil es nicht mein Naturell ist, süchtig zu sein. Es ist ein starkes Muster, vielleicht auch eine genetische Disposition, aber nicht mein Wunsch, weil ich kann so viel mehr, als mein Leben dem Alkohol zu schenken.

Danach kommt die Selbstversorgung. Essen, Arbeiten, Rechnungen zahlen. Mühsam, aber notwendig.

Und als Topping kommt die Selbstfürsorge, Selbstliebe und die Achtsamkeit.

Ich baue gerade meine versäumte zweite und dritte Säule aus.

Ich habe meine ungesehene, kindliche Bedürftigkeit nach Liebe und Schutz überwunden und bin ein reifer Mensch geworden und ich möchte in einer Bindung eine emotionale Verfügbarkeit erleben.

Und jetzt kommt die alles entscheidene Frage:

Wirst du dich emtwickeln?
Wirst du mein emotional verfügbarer Partner sein? Kann ich Dich ändern?
Die Antwort ist "Nein".

Mein Vater war mein bester Lehrmeister, emotional nicht verfügbar, ohne Chance auf Heilung.

Wie geht es jetzt weiter?

...

Samstag, 10. Dezember 2022

Nullpunkt Drogen Teil I - Tod und Geburt liegen nah beieinander

Anfang der 2000er Jahre kam ich eines Abends nach Hause von einem meiner bis dahin besten Kifferfreunde. Schon die Wochen davor waren wirklich schräg, es ging mir zwischendurch einfach nicht gut, mir rutschte immer das Herz in die Hose, ich dachte meine Persönlichkeit würde sich aufspalten.
Was sie ja auch tat.
Da gab es den Anteil der Süchtigen, geboren in eine Familie voller Süchtiger. Mama und Papa schwer alkoholkrank, Oma und Opa auch und die anderen Oma und Opa auch. Grossgeworden in der Gaststätte, schon als 2 jähriges Kind nachts im Schlafsack die Wendeltreppe runter wurde ich von Mama auf die Theke zwischen die Besoffenen gesetzt, die mich dann bestaunten "ach, wie süss ich doch sei".

Und dann gibt es den Anteil meiner eigenen Persönlichkeit die, ich weiss bis heute nicht warum, da einfach nicht mehr mitmachen wollte.
Ich wollte erwachsen werden, entscheiden können, frei sein werden...(<-- ja- ich erfinde die Sprache neu).

Diese beiden Anteile in meiner Brust und in meinem Hirn erlebten ihren Höhepunkt, ihre Geburt und ihren Tod an besagtem Abend, wo ich mit den Kumpels mal wieder "paar Jollies durchgezogen hatte" und es mir plötzlich nicht mehr gut ging.

Ich rannte nach Hause zu meiner Mutter, die ja wusste, dass ich kiffte und der ich in der Regel das Gras besorgte, damit wir alle fröhlich mit Zeugs versorgt waren. Sie umarmte mich, und auch sie spürte meinen ultra schnellen Herzschlag und meine Hyperaktivität an diesem Abend. Eine Stunde später war ich im Krankenhaus, der Arzt belächelte mich, als ich ihm sagte, dass ich diesen Zustand vom Kiffen hatte, aber jetzt für mich damit Schluss ist.

Er gab mir 1 Tablette Tavor.
Das war ein noch viel geilerer Trip.
Auf dem Rückweg im Auto schlief ich beinahe ein.
Meine Mutter und ich waren wieder zum scherzen aufgelegt und zuhause ging ich dann ins Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich auf in meinem Leben.

Etwa so wie Neo in der Matrix, nur hatte ich die Akkupunkturnadeln imaginär in meinem Hirn.
Ground Zero, nichts ging mehr.
Ich erkannte an diesem Morgen, dass ich keine wirklichen Freunde hatte, nur solche, über die Sucht.
"Jo Digga, treffen? Einen Durchziehen?
"Ja sicher"

Das kam für mich jetzt nicht mehr in Frage, ich wusste aber auch überhaupt nicht, was ich tun sollte.
Geplagt von der ganzen Grütze, die mir meine Psyche jeden Tag spiegelte, wusste ich nichts mit meinem Leben anzufangen.

In der Schule jahrelang wegen Mobbing über den Zaun geklettert, zum Bus gerannt.
Weggerannt vor den Türken, die nur meinetwegen von der Hauptschule an meine Schule kamen, weil man sich draussen erzählte, wie gut man mich "klatschen könne".

Ich ging 2 Monate nicht vor die Türe.
Ich hatte Panikattacken, ich wusste es nur nicht.

Irgendwann kam die Frage in mir auf, wo ich eigentlich aufgehört habe, meinen Weg zu verfolgen. Ich wollte immer Abitur machen, wie mein grosser Bruder. Das war so klar wie Klossbrühe, also meldete ich mich an.

Dienstag, 6. Dezember 2022

Der Sinn vom Sein.

Man ist.

Und weiter weiss ich auch nicht.
MEin Leben lang plagen mich tiefste Gefühle nach der Suche nach dem Sinn. Etwas übergeornetem, dem ich mich anschliessen kann. Schon früh habe ich verstanden, das Kinder kriegen und Haus bauen nicht das Ziel sein kann.
Selbst habe ich einem Kind das Leben geschenkt, natürlich mit der anderen nötigen Hälfte zusammen, aber ein Recht auf dieses Leben habe ich nicht.
Auch nicht, mich daran so festzubeissen um eine weitere Lebenslüge aufzubauen, nämlich das Kind als meinen Lebenssinn zu rechtfertigen.
Das hat bei mir nie funktioniert und wird es auch nie.
Mutter zu sein ist eine Rolle, nicht der Sinn des Lebens.

Das ganze Leben ist so viel sinnloser geworden und Depression ist eine logische Folge, wenn man Spiritualität und Religion aus seinem Leben verbannt. Aber dort muss doch noch etwas sein?
Ein Funke aus der Zeit des Urknalls, falls es ihn je gegeben hat. Was war denn jetzt zuerst. Die Henne? Das Ei? Der GEdanke oder die Tat daran ?
Ich meine, jemand muss doch "Urknall" gedacht haben, oder ?

Der Weg ist das Ziel. Wir haben nur das Jetzt. Und das Jetzt, und jetzt und jetzt und jetzt.

Was für einen Sinn macht das?

Donnerstag, 3. November 2022

Nullpunkt Gesundheit

Eigentlich dachte ich schon vor 20 Jahren, das sei jetzt aber der absolute Nullpunkt. Ja, irgendwie war es das auch. Tschernobyl, ein totaler Supergau. Ein wirklich schlimmer Nullpunkt, eine Geburt zugleich. Das Leben ist manchmal eine Bitch und drängt mich immer dazu, mich ständig neu zu erfinden. Erfinden zu müssen. Nach all den Neuerfindungen und Wegkehrungen sehe ich das Drama eines Endes etwas entspannter, wenn auch doch es immernoch traumatischen Ausmasses ist.

Es ist Ende Herbst und ich sitze bei Kerzenschein in meiner süssen Wohnung am PC. Draussen welkt die Natur und das Licht ist herbstlich golden.

Heute war ich im Spital wegen meinem Rücken. Bandscheibe. Aber auch degenerative Geschichte der Wirbelsäule. Eigentlich habe ich mich mental auf eine Infiltration vorbereitet. Lecker Kortison ins Fazettengelenk, aber der Arzt meinte, ich sei zu jung für diese Prozedur.
Ich finde das gut, denn ich habe auch meine Bedenken mich dann einmal mehr nicht gut zu spüren und gleich wieder über meine Grenzen zu gehen.
Im Grunde ist das die ganze Lektion.
Mich spüren.
Meine Grenzen spüren und zu mir zu stehen.

Ein gesundes Leben erscheint mir immernoch wahnsinnig schwer. Manche Dinge machen, wieder andere lassen. Dinge weglassen ist eine einfache Übung für mich geworden, Dinge täglich zu verändern dagegen fällt mir sehr schwer.

Ich werde einen neuen Job brauchen, zum alten gehe ich nicht mehr zurück. Und was Gesundheit bedeutet, ist mir nun auch in den heiligen Geist eingefahren und es braucht wohl einige Zeit bis ich wieder Achterbahn fahren kann.

So long, ich bin unfertig. Durcheinander. Wie der Herbst lasse ich alles fallen und bereite die Winterruhe vor.

Donnerstag, 27. Oktober 2022

20 Years later

Man nehme das Passwort von twoday, schreibe es auf einen Zettel. Diesen verstaut man in einem Heft, später in einem Buch. Das Buch in einem Schrank, der Schrank zieht elf mal um, wandert aus. Und jetzt ? Wo ist das Buch, ähm das Passwort ?
Hm, man könnte ja auch das Passwort neu anfordern.
Das würde beeinhalten, das man noch die alte Email Adresse hat- hat man aber natürlich nicht, weil wegen geheiratet. Naja, obwohl mitlerweile ja geschieden, könnte man die alte Email Adresse ja reaktivieren.
Passt ja wieder.
Das würde aber bedeuten, dass man damals, in den neuen Jahren 00 die korrekten und ehrlichen Kontaktdaten bei seinem Provider angegeben hat.
Demnach wollte auch gmx nichts mehr mit mir zu tun haben und auch mein Personalausweis half mir da garnicht.
Aber irgendwie, nach einer richtig gut geschlafenen Nacht fummelte ich am Handy und plötzlich ist mir das Passwort von vor etlichen Jahren eingefallen und here... we... go..

Mal schauen wie es um meine Motivation steht, die Menschheit mit meinen geistigen Ergüssen zu bereichern und wie Wortschwanger ich dieses mal den Blog betreiben mag.

Freitag, 3. Dezember 2010

I´ll do it my way!

Loslassen. Immer wieder loslassen.

Das alles und der ganze Rest.

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